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10/02/22
Eine tierische Lovestory
Lucky hat Liebeskummer.
Weil Herrchen (Konstantin) und Frauchen (Florina) der Familie in der fernen Heimat einen Besuch abstatten, soll Lucky bei Freunden in Aquapendente bleiben. In Cornacchino wartet seine Angebetete, die hübsche Hundedame Ginger, unter Ezios Schreibtisch sehnsüchtig auf seine Rückkehr. Doch Lucky hält nicht viel von Hundefernbeziehungen, auch nicht vorübergehend. Unser schwarzweißer Casanova büxt kurzerhand aus und macht sich auf den rund 25 Kilometer langen Weg nach Hause. Das ist nicht ungefährlich: Angriffslustige Wildschweine und der rasante Autofahrer könnten dem Vorhaben schnell ein Ende bereiten. Der Spürnase und seinem kleinen Hundeherz folgend kommt Lucky zum Glück ohne Blessuren in Cornacchino an. So eine Freude! Der liebestolle Abenteurer ist außer Rand und Band und fegt mit stolzem Gebell über den Hof. Ist Ginger beeindruckt von seiner mutigen Tat? Vielleicht ein bisschen. Einem anderen geht das lautstarke Imponiergehabe allerdings mächtig auf die Nerven…
Papierkram & Bürofunk
Ezio sitzt im Büro und versucht zu arbeiten.
Vor der Tür feiern die Hunde ihr überraschendes Wiedersehen. Der tierische Wirbelsturm macht es unmöglich, sich zu konzentrieren. Ezio flucht. Allerdings ärgert ihn weniger das fröhliche Gebell als die italienische Bürokratie. Jetzt im Winter muss er sich vor allem um den Papierkram kümmern. Viel Papierkram. Welche Unterlagen brauchen die Behörden vom letzten Jahr? Welche neuen Auflagen müssen in der kommenden Saison beachtet werden? Apropos, das Programm für 2022 steht und viele Gäste haben sich schon angekündigt. Auch Sandy ist jetzt oft im Büro und jongliert mit Daten, Belegungsplänen und Extrawünschen. Die Vorfreude auf die Gäste motiviert! So lässt sich auch der unliebsame Papierkram zügig erledigen. Jetzt muss noch ein potenter Hengst für unsere Amiata-Eselinnen gefunden werden. Es soll wieder Nachwuchs geben auf Cornacchino. Während Ezio in den Unterlagen die Kontakte befreundeter Züchter sucht, fährt draußen der weiße Landrover vorbei und hupt kurz…
Pferde im Winterurlaub
Doris und Benedetta sind auf dem Weg in den Stall.
In der Nacht hat es geschneit. Die beiden kommen gerade aus Selvena. Dort, unterhalb von Castell’Azzara, haben die meisten unserer Pferde ihr Winterquartier bezogen. Sie genießen nun entspannte „Urlaubs“-Wochen, erholen sich von einem arbeitsreichen Sommer und tanken neue Kraft. Auf den ausgedehnten Koppeln finden sie auch unter der dünnen Schneedecke nährstoff- und energiereiche Gräser und Kräuter. Jeden Tag bringen wir ihnen zusätzlich Heu, überprüfen die Tränken und checken ihre Gesundheit. Wer zusätzliche Pflege oder Training braucht, verbringt ein paar Tage im Stall, aber zum Glück bleibt die „Krankenstation“ in diesem Winter fast durchgehend unbesetzt. Nur wenn beschlagen wird, geht es wieder etwas lebhafter zu in der „Scuderia“ und das gewohnte Klingklong tönt durch das Tal. Das Gras auf den Weiden rund um Cornacchino hat nun Zeit zu wachsen bis die Gäste wiederkommen und wir die Pferde zurückholen. Um das Zurückholen von vier Ausreißern müssen sich Dodo und Bene aber heute schon kümmern…
Auch ein Fabio fällt mal vom Pferd.
Sie wollen Zizu, Pilu, Ben, und Amos zurück auf ihre Koppel bringen.
Das Quartett hat sich mal wieder unerlaubt von der Herde entfernt und döst jetzt zufrieden auf dem Monte Vitozzo in der Sonne. Fabio hat sie am Morgen dort entdeckt, als er unterwegs war, um die Koppelzäune zu kontrollieren. Der Kontrollritt war zugleich eine Trainingseinheit für ein ehemaliges Wildpferd, das zu einem sicheren und gelassenen Reitpferd ausgebildet werden soll. Auch dafür ist in den Wintermonaten mehr Zeit. Mit der Gelassenheit hapert es allerdings noch. Als Pferd und Reiter an einer als Tränke umfunktionierten Badewanne vorbeikamen, platzte plötzlich der Wasserschlauch und der Wallach machte erschrocken einen Satz zur Seite. Und Fabio? Der fand sich ungewollt auf dem Boden wieder. Zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert. Die Diagnose: eine schmerzhafte Muskelzerrung im Oberschenkel und die Erkenntnis, dass bislang noch jeder Meister vom Pferd gefallen ist.